Technologie zur Probenpräparation auf Basis von Lasertechnik

BMWK INNO-KOM 49MF200122 | Laufzeit: 02.2021 – 05.2023 David Ehinger, Sascha Dietrich, FILK Freiberg
  • Categories:
  • Technische Textilien/Composite
  • Verfahren/Prozesse

Ausgangssituation

Flächenmaterialien auf Basis natür­licher und synthe­tischer Polymer­werk­stoffe kommen in zahl­reichen Branchen und in den viel­fältigsten Anwen­dungen wie Living und Mobility zum Einsatz. Deren physikalisch-mechanische Eigen­schaften sind mit strengen Anfor­derungen von Spezi­fi­kationen, technischen Liefer­bedingungen und Güte­richt­linien verknüpft. Die mecha­nische Präpa­ration von Probe­körpern für physi­kalische Prüf­ver­fahren mittels Stanzen, Schneiden oder Fräsen ist eine bewährte und standar­di­sierte Verfahrens­weise, beruht jedoch häufig auf einer manuellen Entnahme, erfordert eine große Variation probe­körper­geo­metrie­spezifischer, kontroll- und wartungs­intensiver Werk­zeuge und bringt Ein­schrän­kungen in Bezug auf Flexi­bilität, Komplexität und Automati­sier­barkeit mit sich.

Projektziel

Die Zielstellung des FuE-Vorhabens bestand in der Entwicklung material­spezi­fischer Präpara­tions­routinen unter Anwen­dung der CO₂-Laser­schneid­techno­logie als alter­native Probe­körper­ent­nahme­technik im Rahmen von Material­prüfungs- und Qualitäts­sicherungs­prozessen.

Lösungsweg

Die Eignungs- und Vergleichs­beurteilung der Laser­schneid­prozesse gegen­über den klassi­schen Präpara­tions­techniken erfolgte anhand von Prozess­beobach­tungen und nach­gehenden analy­tischen, mikros­kopischen, geome­trischen und kenn­wert­basierten Eigen­schafts­bestimmungen. Tief­greifende Material­verände­rungen an den Schnitt­kanten inner­halb der laser­indu­zierten Wärme­ein­fluss­zonen in Form von Aufschmelzen und Wieder­erstarrung, Struktur­erweichung oder -verhärtung hatten zur Folge, dass sich die mecha­nischen Kenn­werte der Probe­körper jener Unter­suchungs­werk­stoffe mit ausge­prägtem thermo­plas­tischen Anteil bzw. schmelz­flüssigen Zustand von denen klassisch präpa­rierter Prüflinge mit erhaltener originärer Struktur signi­fikant unter­scheiden oder auf­grund von unzu­lässigen Form- und Geometrie­abweichungen nicht ermittelbar waren. Hingegen wurden die Laser­schneid­prozesse an Leder, Leder­faser­werk­stoffen, PUR-/TPU-beschichteten Textilien, EPDM-Bahnenwaren, PUR- und EPP-Schaum­stoffen viel­mehr von Verbrennung und Sublimation dominiert. Die damit einher­gehenden Ruß- und Nieder­schlags­bildungen und Farb­verände­rungen konnten durch gezielte Prozess­opti­mierung redu­ziert werden und hatten mehr­heit­lich keinen bis mini­malen Einfluss auf die Zug-, Weiterreiß- und Biege­eigen­schaften der Probe­körper.

Ergebnisse | Nutzen

Ausgehend von einem weit­reichenden Spektrum an Referenz­materialien, Verbund­proben und standardi­sierten bis hin zu komplexen Probe­körper­geometrien wurden die Laser­schneid­prozesse entlang eines 4-Stufen-Versuchs­programms entwickelt und an die Material­besonder­heiten angepasst.

Im Hinblick auf eine mögliche Implemen­tierung der CO₂-Laser­schneid­technologie als alter­native Probe­körper­präparations­technik für physikalisch-mechanische Prüf­ver­fahren an Leder, Leder­faser­werk­stoffen, PUR-/TPU-beschichteten Textilien, elasto­meren Bahnen­waren und PUR-/EPP-Schaum­stoffen mit einer Dicke von 5 mm wurden die Prozesse entsprechend parametri­siert und ausführ­lich beschrieben.

   

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Dank

Das Forschungsvorhaben Reg.-Nr.: 49MF200122 „Technologie zur Proben­präparation auf Basis von Laser­technik“ wurde anteilig vom Bundes­ministerium für Wirt­schaft und Klima­schutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundes­tages inner­halb des Förder­programms „FuE-Förderung gemein­nütziger externer Industrie­forschungs­einrichtungen – Innovations­kompetenz (INNO-KOM) – Modul Markt­orien­tierte Forschung und Entwicklung (MF)“ über den Projekt­träger EuroNorm GmbH gefördert. Wir bedanken uns für die gewährte Unter­stützung.

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