

AUFGABENSTELLUNG
Bei der Lederherstellung werden Häute ab Schlachthof mit Schlaufenetiketten markiert. Diese aus konventionellen Polymeren bestehenden Etiketten müssen im weiteren Produktionsprozess bislang per Hand entfernt werden. Reste dieser Etiketten verursachen zudem regelmäßig Schwierigkeiten bei der Weitervermarktung von Nebenprodukten als Rohstoff für die Lebensmittelindustrie sowie bei der in den Produktionsprozess integrierten energetischen Verwertung von Reststoffen und der Abwasseraufbereitung.
PROJEKTZIEL | ARBEITSHYPOTHESE
Ziel des vorliegenden Projektes ist, durch Entwicklung einer wasserbeständigen, aber in Lauge lösliche Folie die genannten Störungen im Produktionsablauf zu beseitigen. Etiketten aus solchen Folien lösen sich im Anfangsstadium des Gerbprozesses auf. Wünschenswert wäre zudem eine biologische Abbaubarkeit der zu entwickelnden Folien. Dazu sollen am Markt mindestens semiindustriell verfügbare, in Lauge lösliche oder desintegrierbaren Polymere durch Blendherstellung oder Zusatz von Weichmachern in ihrem Eigenschaftsprofil den Anforderungen an ein Etikettenmaterial angepasst werden. Aus Vorversuchen erscheinen vor allem Blends aus thermoplastischer Stärke/Polycaprolacton sowie spezielle Polyacrylate geeignet.
NUTZEN | AUSBLICK
Durch den Einsatz von laugelöslichen Etiketten können die erhebliche Schwierigkeiten bei der Weitervermarktung sowie bei der Abwasseraufbereitung vermieden werden. Ein manuelles Entfernen von Kunststoffetiketten entfällt. Das zu entwickelnde Material kann in lederherstellenden Unternehmen zu erheblicher Kosteneinsparung durch Verminderung manueller Tätigkeiten, geringerer Verunreinigung von Nebenstoffströmen sowie durch verringerte Reparaturaufwendungen an Pumpsystemen beitragen.

FORMALE ANGABEN
Programm: IGF
Förderkennzeichen: 20310 BR
Projektbeginn: 11.2018
Laufzeit: 30 Monate
PROJEKTBEARBEITER FILK
Dr. Anke Mondschein
PROJEKTPARTNER
keine



