Verarbeitung von Weich-PVC-Rezyklaten in Streichbeschichtungen (rPVC in Streichbeschichtung)

BMWK INNO-KOM 49MF240022 | Laufzeit: 07.2024 – 09.2026 Dr. Christine Rincke, FILK Freiberg
  • Kategorien:
  • Funktionale Schichtsysteme
  • Technische Textilien/Composite
  • Verfahren/Prozesse

AUFGABENSTELLUNG

Der Plastifizierungsprozess eines PVC-Plastisols durch Gelierung ist irreversibel. Im Hinblick auf ein mögliches Recycling ist dies ein entscheidendes Merkmal, da somit eine direkte Rückführung von PVC-Rezyklaten (r-PVC) solcher Beschichtungen zu Plastisolen nicht möglich ist. Die Einarbeitung von pulverförmigem r-PVC in ein PVC-Plastisol während der Pastenaufbereitung als Additiv ist ebenfalls nicht zielführend, da das r-PVC einen sofortigen sprunghaften Anstieg der Viskosität des Plastisols bewirkt. Als Konsequenz dessen konnte bisher für plastisolbeschichtete Systeme noch kein geschlossener werkstofflicher Kreislauf realisiert werden.

 

PROJEKTZIEL | ARBEITSHYPOTHESE

Ziel ist die Entwicklung von PVC-Plastisolen mit einem möglichst hohen Anteil an rezykliertem PVC als Post-Consumer-Rezyklat (PCR), die im Streichverfahren zu flexiblen Verbundmaterialien verarbeitbar sind.
Um das Potenzial der neuartigen r-PVC-Plastisole hinsichtlich Verarbeitbarkeit und Eigenschaften zu untersuchen, wird daraus beispielhaft ein Fußbodenbelag entwickelt, dessen Grund- und Rückseitenstrich aus dem PCR-haltigen PVC-Plastisol besteht.
Die zentrale Herausforderung bei der Realisierung der Ziele besteht darin, partikuläres weich-PVC-Rezyklat als Rezepturbestandteil in eine Plastisolformulierung zu integrieren. Gezielte Rezepturanpassungen, Aufarbeitungs- und Modifizierungsprozesse der Rezyklatpartikel durch die Inline-Zumischung des Rezykaltpulvers können einer signifikanten Viskositätserhöhung entgegenwirken und somit die Verarbeitbarkeit des Plastisols gewährleisten.

 

NUTZEN | AUSBLICK

Wenn es gelingt, Post-Consumer-Rezyklate von weich-PVC-Produkten der Pastenherstellung wieder zuzuführen, kann ein geschlossener Materialkreislauf geschaffen und der Einsatz von primären Rohstoffen gesenkt werden. Die erwarteten Projektergebnisse können einen wichtigen Beitrag leisten, dass Produkte aus PVC-Plastisolen auch zukünftig den gesetzlichen Vorgaben bzgl. Post-Consumer-Rezyklatanteilen entsprechen und somit weiterhin Bestand haben.


FORMALE ANGABEN
PROJEKTLEITER FILK
PROJEKTPARTNER

Programm: INNO-KOM

Förderkennzeichen: 49MF240022

Projektbeginn: 07.2024

Laufzeit: 27 Monate

Dr. Christine Rincke

keine


Kontakt

FILK Freiberg Institute gGmbH
Meißner Ring 1-5
D-09599 Freiberg

Fon: +49-(0)3731-366-0
Fax: +49-(0)3731-366-130
E-Mail: mailbox@filkfreiberg.de