Chemische Analytik
Sichere und damit auf Schadstoffe geprüfte Produkte, Materialien, die den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sind für alle Hersteller, Verbraucher und Importeure ein Muss.
Seit vielen Jahren prüfen wir in der chemischen Analytik Leder, Kollagen, Kunstleder, Textilien, Kunststoffe, Verbunde und Produkte auf deren Gehalte und Schadstoffe, die Einhaltung definierter Spezifikationen wie z.B. RAL, CADS, Prüfungen nach OEKO-TEX®-Standards und deren Zusammensetzung. Materialidentifizierung mittels spektroskopischer, thermoanalytischer Verfahren und klassische chemische Trennungen gehören zu unserem Alltag. Dafür nutzen wir moderne instrumentierte Analysenverfahren und klassische chemische Analysenverfahren.
Neben der Anwendung der genormten Verfahren stellen wir uns immer wieder der Herausforderung neue Analysenverfahren zu etablieren.
Gern beraten wir Sie zu Fragen der Chemie Ihrer Materialien und der Interpretation der erzielten Prüfergebnisse. Dabei schöpfen wir aus unseren langjährigen materialseitigen Erfahrungen verbunden mit dem Verständnis der technologischen Prozesse. Unsere Prüfergebnisse geben Ihnen Vertrauen in gesicherte Produkte und Materialien.
1 Organische Schadstoffanalytik
Zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor Risiken, die durch Chemikalien entstehen können, wurden die Verordnungen (EG) Nr. 1907/2006 (REACH-Verordnung) und 2019/1021 (POP-Verordnung) erlassen. Diese gesetzlichen Anforderungen verpflichten die Produkthersteller, Händler und Importeure zur Einhaltung der geltenden Grenzwerte. Eine Überwachung und Kontrolle der Produkte und Waren auf organische, teilweise verbotene Schadstoffe ist ein notwendiger Schritt, um humanökologisch unbedenkliche Erzeugnisse zu gewährleisten.
Formaldehyd und auch Formaldehyd-freisetzende Substanzen werden in der Leder, Textil- und Polymerindustrie häufig als Konservierungsmittel eingesetzt. Formaldehyd kann in Harzen, Bindemitteln enthalten sein und zum Fixieren von Farbstoffen und Pigmenten verwendet werden. Es kann als Katalysator in Druck- und in Wärmeübertragungsprozessen wirken.
Formaldehyd ist ein Kontaktallergen und als CMR-Stoff im Anhang XVII (der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006), Eintrag 28 eingestuft.Chromgegerbte Leder können so hergestellt werden, dass keine Bildung von Chrom(VI) erfolgt. Dennoch ist die stetige Kontrolle chromgegerbter Leder und deren Erzeugnisse auf Chrom(VI) zwingend zur Gewährleistung des Verbraucherschutzes erforderlich. Das toxische Chrom(VI) wirkt sensibilisierend und allergisierend im Falle von Hautkontakt.
Das die Ledereigenschaften bedingende Kollagen wird mit speziellen Analysenverfahren charakterisiert. Schlüsselparameter sind der Hydroxyprolin- und Amidstickstoffgehalt.
Die verwendete Gerbart (zur Herstellung des Leders) ist sowohl für Halbfertigwaren als auch für das Fertigleder fundamental. Damit werden die mechanischen Eigenschaften und die weitere Verarbeitung des Halberzeugnisses signifikant beeinflusst. Die Kenntnis der Gerbart ist zum Ausloben der Leder essentiell.
6 Anorganische Schadstoffanalytik
Neben organischen Schadstoffen sind auch anorganische Substanzen für ein erhöhtes Gesundheitsrisiko verantwortlich. Darunter zählen bspw. neben Chromverbindungen verschiedene andere Schwermetallsalze. Schwermetalle sind häufig in Farbstoffen enthalten. Diese Verbindungen können als Gehalt und auch als extrahierbarer Anteil bestimmt werden.
Für die Identifikation von Materialien sind qualitative Prüfungen auf spezifische Inhaltsstoffe (bspw. Proteine, PVC und Nitrocellulose) erforderlich. Dafür werden neben bestimmten Nachweisreaktionen auch Prüfverfahren (DSC, TGA, FTIR, UV/VIS uvm.) eingesetzt.