
AUFGABENSTELLUNG
Das Gefühl, welches ein Material bei der Berührung mit unserer Haut verursacht, ist für Bezugsmaterialien wie Leder und Kunstleder ein wichtiges Entscheidungskriterium hinsichtlich des Qualitätsempfindens und somit auch für die Kaufentscheidung. Die Betrachtung der haptischen Eigenschaften von Bezugsmaterialien wird derzeit noch losgelöst von den Einflüssen anderer Sinne und Wahrnehmungen untersucht. Im täglichen Leben erfolgt die Wahrnehmung und Beurteilung von Materialien aber in der Regel zuerst visuell. Über die visuelle Wahrnehmung beurteilen wir dabei auch Eigenschaften eines Objektes, die man gedanklich eher dem Tastsinn zuordnen würde, z. B. ob die Oberfläche rau oder glatt, rutschig oder klebrig ist, ob das Objekt schwer oder leicht, kalt oder warm sein wird. Bei gleichzeitigem Sehen und Fühlen kombiniert unser Gehirn dann aus den verschiedenen Sinneskanälen einen Gesamteindruck.
PROJEKTZIEL | ARBEITSHYPOTHESE
Das Ziel des Projektes besteht darin, zu erforschen, wie stark der visuelle Eindruck die haptische Wahrnehmung von Leder- und Kunstlederoberflächen beeinflusst und ob sich dieser Einfluss messtechnisch erfassen lässt.
NUTZEN | AUSBLICK
Die visuelle Wahrnehmung einer Oberfläche führt zu einer Erwartungshaltung bezüglich der bei späterem Berühren entstehenden haptischen Wahrnehmung. Diese Erwartungshaltung verändert sogar die haptische Wahrnehmung beim späteren Berühren im Vergleich zu der haptischen Wahrnehmung, die entstanden wäre, wenn die Oberfläche vor dem Berühren nicht gesehen worden wäre. Gelingt es, den visuellen Einfluss zu quantifizieren und mit physikalischen Kennwerten zu untersetzen, so ist die Basis gelegt, in weitergehenden Entwicklungen die Haptik der untersuchten Oberflächenmaterialien so zu modifizieren, dass die jeweils gewünschte Wahrnehmung beim Nutzer entsteht.
FORMALE ANGABEN
Programm: INNO-KOM
Förderkennzeichen: 49VF190037
Projektbeginn: 11.2019
Laufzeit: 30 Monate
PROJEKTBEARBEITER FILK
Falk Simon
Dr. Susanne Fritz
PROJEKTPARTNER
keine



