AUFGABENSTELLUNG
Lithium-Ionen-Batterien (LIB) sind derzeit die ausgereifteste Technologie für leistungsfähige Energiespeicher bei der Elektromobilität und auch bei stationären Einrichtungen, werden jedoch aktuell für Großanwendungen aufgrund der Kosten und der begrenzten Ressourcen von Li kritisch diskutiert. Die Suche nach Post-Li-Lösungen begründet sich zudem in den erwarteten Anwendungen in der Breite sowie dem zurückliegend erfolgten Abstecken von Patentfeldern insbesondere durch asiatische Wettbewerber, womit für Deutschland ein Rückstand entsteht. Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan sind Energiedichte, Sicherheit und Kosten die drei wichtigsten Faktoren für die erfolgreiche Markteinführung neuer Batterietechnologien. Konzepten mit MHI wird insbesondere ein hohes Potential für mobile Anwendungen aufgrund hoher volumetrischer Energiedichten beigemessen. Die Forschung und Entwicklung daran befinden sich jedoch in einer Frühphase.
PROJEKTZIEL | ARBEITSHYPOTHESE
Das Vorhaben verfolgt das Ziel der Implementierung einer neuartigen Technologie zur Fertigung elektrochemischer Energiespeicher als Alternative zu LIB. Schwerpunktmäßig wird auf eine Festkörperbatterie für mobile hochvalente Ionen sowie die dazugehörige Fertigungstechnologie für Festkörperelektrolyte und Elektroden, insbesondere mittels Kurzzeittempern mit Blitzlampen (Flash Lamp Annealing) sowie Anodischem Oxidieren gesetzt. Wesentliche Vorteile sind die erzielbaren Energiedichten, die hohe Sicherheit, die umfassende Verfügbarkeit der Materialien sowie die Recyclierbarkeit der Systeme.
NUTZEN | AUSBLICK
Im Projekt soll neben einer detaillierten Komponente-Eigenschaft-Matrix sowie Zellstudien, ein Prototyp in Einsatzumgebung als Voraussetzung für die industrielle Fertigung vorliegen. Die volumetrische Energiedichte kann potentiell doppelt bis viermal so hohe Werte im Vergleich zu kommerziellen LIB erreichen. Zudem ist ein Kostensenkungspotential von bis zu 20 % bezogen auf den Preis pro kWh gegeben.
FORMALE ANGABEN
Programm: Jülich
Förderkennzeichen: 03EI3014C
Projektbeginn: 01.2020
Laufzeit: 48 Monate
PROJEKTBEARBEITER FILK
Dr. Frauke Junghans
Sophia Rau
PROJEKTPARTNER
Dr. Hartmut Stöcker, IEP TU BA Freiberg