AUFGABENSTELLUNG
Die Brennbarkeit von dünnen, flexiblen Polymerschichten (Beschichtungen/ Kunststoffbahnenware) aus Polyurethan soll herabgesetzt werden mit halogenfreien FSM aus nicht-fossilen Rohstoffen. Zu diesem Zweck sollen neue Flammschutzmittel aus biologischen Reststoffen entwickelt werden und so auch einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten.
PROJEKTZIEL | ARBEITSHYPOTHESE
Als biogene Reststoffe werden Keratin (Lederindustrie), Stärkereststoffe (Lebensmittelindustrie), Rindenmaterial (Holzindustrie) sowie Ablauge (Zellstoffherstellung) und darauf aufbauend, modifizierte Verbindungen verwendet. Durch die Modifizierung sollen Phosphat- und Carbamatgruppen in den biogenen Reststoff integriert werden, mit dem Ziel, die Flammschutzwirkung zu erhöhen. Sowohl die Abfallstoffe als auch die modifizierten Verbindungen werden zunächst additiv in das Beschichtungspolymer Polyurethan eingebracht. Mittels horizontaler Brennprüfung und der Bestimmung des Limitierten Sauerstoffindex-Wertes wird der Einfluss auf das Brandverhalten beurteilt. Tritt keine ausreichende Brandhemmung auf, soll untersucht werden, ob ein reaktiver Einbau oder der Zusatz von Additiven (bspw. Ammoniumpolyphosphat) die Wirkung verstärken kann.
NUTZEN | AUSBLICK
Die sinnvolle Nutzung von biogenen Reststoffen, in Kombination mit ökologischen Eigenschaften und gängigen Prozesstechniken macht einen breiten Einsatz erstrebenswert. Auf biogenen Flammschutzmitteln basierende, brandhemmend ausgerüstete, Produkte können kleinen und mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit bieten, neue, umweltfreundliche Produkte auf den Markt zu bringen und neue Märkte zu erschließen, um so auch zukünftig wettbewerbsfähig zu sein. Durch die Verwendung biogener Reststoffe wird ein Beitrag zur Erreichung gesellschaftlicher Ziele in Form von Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit geleistet.
FORMALE ANGABEN | PROJEKTLeiTER FILK | PROJEKTPARTNER |
Programm: IGF Förderkennzeichen: 22301 BR Projektbeginn: 04.2022 Laufzeit: 30 Monate | Dr. Miriam Bader Dr. Maren Lehmann | Dr. Katrin Thümmler, Dipl.-Ing. Max Winkler, IPHC TU Dresden |