AUFGABENSTELLUNG
Die Leder- und Lederwarenindustrie spielt eine herausragende Rolle in der Weltwirtschaft, insbesondere bei der Herstellung von Textilien, Schuhen, Möbeln und der Innenausstattung von Fahrzeugen. Mit dem in den letzten Jahren stark gestiegenen ökologischen Bewusstsein seitens der Verbraucher/ Kunden wächst auch das Interesse an Lederersatzstoffen, den sogenannten veganen Lederalternativen, stetig an. Solche veganen Lederalternativen sind Materialien, die Leder imitieren, aber nicht aus der Haut von Tieren hergestellt werden. Meist enthalten sie pflanzliche Fasern wie Ananas- oder Kaktusblätter, mikrobielle Zellulose oder Pilzmycel oder -trama. Beim Kauf solcher Produkte wünschen sich Verbraucher die Sicherheit, dass es sich bei den beworbenen veganen Produkten wirklich um vegane Lederalternativen handelt, kein Gelatinekleber zum Verkleben der einzelnen Schichten oder tierische Lederfaserstoffe als Füllmaterial verwendet wurde. Eine analytische Methode zum Nachweis von tierischen Inhaltsstoffen bei veganen Lederalternativen existiert aber zurzeit nicht.
PROJEKTZIEL | ARBEITSHYPOTHESE
Ziel des geplanten Projekts ist daher die Entwicklung eines Verfahrens zum Nachweis eventuell vorhandener tierischer Inhaltsstoffe in als vegan gekennzeichneten Lederalternativen und in Verbrauchsgütern, die daraus hergestellt werden (z. B. Schuhe). Die zu erarbeitende Methodik entspricht einer Spurenanalytik und soll mithilfe einer Kombination aus DNA-basierten und proteinbasierten Analyseverfahren realisiert werden. Die isolierten Zielmoleküle sollen mittels Massenspektrometrie (MS, für Proteine) und real-time Polymerase-Kettenreaktion (PCR, für DNA) analysiert werden.
NUTZEN | AUSBLICK
Als konkretes Ergebnis des Projektes soll eine Testroutine vorliegen, die für die Authentifizierung eventuell vorhandener tierischer Bestandteile in als vegan gekennzeichneten Produkten eingesetzt werden kann. Damit trägt die zu entwickelnde Testroutine zu einer umfassenderen Charakterisierung veganer Lederalternativen bei. Solche Qualitätsprüfungen gewinnen zunehmend an Bedeutung und werden sowohl von Herstellern als auch von Verbrauchern verstärkt nachgefragt.
FORMALE ANGABEN | PROJEKTLEITER FILK | PROJEKTPARTNER |
Programm: INNO-KOM Förderkennzeichen: 49MF220028 Projektbeginn: 09.2022 Laufzeit: 30 Monate | Dr. Sandra Stenzel Dr. Ines Stachel Dr. Enno Klüver | keine |